Bohatta, Hanns [u.a.], Adressbuch der Bibliotheken der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie Wien 1900 Seite 222-223

Seitenstetten (Nieder-Oesterr.).
663. Benedictinerstift. - Ueber 60.000 Bde., 320 Handschr., 600 Incunabeln. - Jahresdotation 1800-2000 Gulden. - Bibliothekar: Prof. Godfried Ed. Friess; Adjunct: Prof. P. Dr. Anselm Salzer. - Ein alphabet. geordneter Katalog in 12 Folio-bdn.; ein Zettelkatalog in Vorbereitung. - In erster Linie für die Prof. des Stiftsobergymn. und die Stiftscapitulare benützbar. Im Uebrigen bedarf die Benützung der Bibl. der ausdrücklichen Erlaubnis des Abtes. - Entlehnung gegen Revers auf längstens vier Wochen; Manuscripte werden unter Garantie an Bibl. und Archive, in deren Räume sie allein benützt werden dürfen, mit Genehmigng des Abtes ausgeliehen und versendet. - Die Bibl. des i. J. 1112 gegründeten Klosters entstand aus der alten Klosterbücherei, wurde im 15. Jhdt. durch den Abt Kilian Heumader mit vielen Druckwerken bereichert, erlitt in den nachfolgenden Zeiten grosse Verluste und wurde vom 18. Jhdt. ab namentlich durch den Abt Dominik v. Gussmann (1747-1777) mit den seltensten, oft schwer zu erlangenden Werken auf das reichlichste ausgestattet, welchem Vorgang die Aebte der Neuzeit, insbesondere der jetzt dem Stifte vorstehende Prälat Dominik II. Hönigl und dessen Vorgänger Ludwig Ströhmer (1842-1867) in munificenter Weise folgten. Besonders Theologie.

Primisser, Alois. Reisenachrichten über Denkmahle der Kunst und des Alterthums in den österr. Abteyen. In: Hormayer's Archiv 1822, S. 143. - Friess, Godfred Ed. Seitenstettten in Nied.-Oesterr. In: Ein Benedictinerbuch. Von Seb. Brunner. Würzburg 1881. - Huemer, J. Iter Austriacum I. In: Wiener Studien. IX. 1887, S. 69.


Letzte Änderung 26.11.2023

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