Zeibig, H.J. "Die deutschen Handschriften der Stiftsbibliothek zu Klosterneuburg" In: Serapeum Jg. 11, Heft 7 (1850) S. 101-109 und Heft 8 S. 123-125

Serapeum Jg.11, Heft 7 1850 S. 101-109

Die deutschen Handschriften der Stiftsbibliothek zu Klosterneuburg.

1. Biblia. Eigentlich eine Harmonie der Evangelien, worunter das des Nicodemus. Pergament-Handschrift des 14. Jahrhunderts von 359 Blättern im grössten Folioformate. Die Initalien reich in Gold und Farben. Kam 1776 als ein Geschenk des Freiherrn von Managetta in die Stiftsbibliothek. (Cod. H. 4.)
2. Dasselbe Werk mit der alten Ueberschrift: Prophezeyungen von Christo. Papier-Handschrift des 15. Jahrhunderts auf 365 zweispaltigen Blättern (Cod. H. 51.) Am Ende: das puch hat ein ende got uns allensampt in sein hymelreich sende. Amen. Des helf uns die hochgelobte wirdige diemutige und suezze chuniginne, die rainew cheusch iungfraw maria. Amen. - Pit got fur den schreiber das sint auch guete mer auch pit got umb frawen chunigunden das sie an irn leczten czeiten an tot sunde werde erfunden. So geit ir got sicherleich das sie sich wirt frewen mit got und mit allen heiligen ewichleichen in dem himel ymmer und ymmer. Amen. Wann sie ist des puches gar fleizzich gewesen und hort auch gern darinne lesen. da von enphecht sie oft gueten andacht. das hat sie auch alles vorbedacht. Wer daz puch neyd oder hazze dem muez sein nasen in seinen ers wachsen.
3. Dünkelspühel sermones. Das gegenwurtig puch ift genomen und aufgeczogen worden aus der lere und predige des Erwirdigen maifter und lerer der heiligen schrift Maifter Niclas von Dünkelspühel saliger gedachtniss als er hie zu wien gepredigt hat und ist geschriben worden an sand -- Pergament- und Papier-Handschrift des 15. Jahrhunderts, zweispaltig im grössten Folioformat. Der erste Initial stellt den Magister selbst in einem Nonnenconvente predigend, dar. (Wahrscheinlich den Klosterfrauen zu St. Jacob auf der Hülben zu Wien, deren Beichtvater er war.) Cod. H. 48.
4. Dasselbe Werk. Papier-Handschrift vom Jahre 1452 im grössten Folioformat. (Cod. H. 49.)
5. Biblische Geschichte. Ein ygleicher furste hat in seinem pallast drey stet oder drey wonung. Ainew da man dy sach richt und höret und haisset dy Schran etc. Am Ende : Explicit Bybola per me Sigismnndum de Waidhoffen. Tunc temporis scolaris (sic) in Claustro Newburge. 1454. Papier-Handschrift von 273 Blättern in Folio. (Cod. H. 157.)
6. Bruder Berichtold Auszug (aus der Summe des Johann von Friburg.). Pergament-Handschrift des 14. Jahrhunderts. Zweispaltig: 111 Blätter in Folio. (Cod. H. 389.)
7. Dasselbe Werk mit der (alten) Ueberschrift: Unterweisung zur Seligkeit. Am Ende: Anno domini 1464 feria quinta post dies cinerum finitus est liber iste cum adjutorio omnipotentis. Papier-Handschrift in Folio. (Cod. H. 362.)
8. Das scheff der puess. - Got der ist das hail. Und all gelaubig sel die rasten im frid. Amen. In einem christenleichen gelauben in stter hofnung in ainer volkomen lieb behalt uns der parmherczig got. Unfer herr Jesus chriftus der alle die welt mit senier parmherczichait umbvangen hat etc. Am Ende der Vorrede: - - darumb hab ich mir gedacht in eren des durchleuchtigen fürsten meins genedigen herrn herczog Albrechts ze Oesterreich Etleich stukcn urkund und chraft des scheffs der puess ze schreiben in dem namen des vaters des suns und des heiligen geists. Pergament- und Papier-Handschrift mit der alten Ueberschrift: Unterweisung zu ainem christl. Leben, des 15. Jahrhunderts auf 232 zweispaltigen Blättern in Folio. (Cod. 363.)
9. Dasselbe Werk mit der Ueberschrift: Von tugenden und lastern. Papier-Handschrift des 15. Jahrhunderts in Folio. (Cod. 585.)
10. Dasselbe Werk mit der Ueberschrift: Ein untericht von der buss. Papier-Handschrift des 15. Jahrhunderts in Folio. (Cod. 712.)
11. Von Schawung der maister. Am Ende: Das ist ain Puch und haist ain Pild des lebens. Papier-Handschrift des 15. Jahrhunderts in Folio. (Cod. 585.)"
12. Uebersetzung der Evangelien. Am Ende: Maria hilff uns. Amen. Te Deum laudamus te Dnum consitemur. Daz puch ist geendet in vigilia ste Barbare vgnis Anno xxxxi. p manus Hainrici nagel von Stain. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. Folio. (Cod. 585.)
13. Messbuch. Der Introitus, die Collecten und Episteln der Messe vom Advent bis Ostern. Papier-Handschrift XV. Jahrhundert. Folio. (Cod. 585.)
14. Bruder Berchtolds Predigten. (2. Predigt über das Leiden Christi und 1. von den Sünden nnd 5 Sinnen). Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. Folio. (Cod. 585.)
15. Deutsche Legend. Sommertheil. Am Ende als Anhang: Etlich gute stuck die mag man glesen in der vasten zu Ostern unnd zu den pfingsten. Papier-Handschrift. XIV. Jahrhundert. Folio. (Cod. 711). Gedruckt zu Augsburg 1485.
16. Leben Christi und Marie. Hie hebt sich an die new ee und das passional von maria und Jesu leben ganz und gerecht Als die lerair habent geschriben und hernach lautter genant werdent etc. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. Folio. (Cod. 712.)
17. Expositio Cantici Canticorum. Osculetur me osculo oris sui. wir haben gesprochen von ainem chüssenden prewtigam. Am Ende: Anno Dni M.CCCL.xxii. Papier-Handschrift in Folio. (Cod. 767.)
18. Haselbach sermones. Nachdem das dy heiligen lerer Berhardus und dy andern schreiben - - - - hab ich M. P. von Haslbach auf das gebet etlich andechtiger meiner schwestern hye zu Newburg in den Frawen Closter den passion etlichmal hye bei meinen brudern und vor dem gemainen volk in den Hrn Closter durch mich gepredigt zu deutsch zu machen fürgenohmen ze mererer andacht derselben schwestern. Am Ende: in die Marcelli pape 1490. Papier-Handschrift in kl. 4. (Cod. 845.) Der Verfasser Chorherr und Custos monialium zu Klosterneuburg ist von dem Canonicus und Professor an der Wiener Hochschule Thomas von Haselbach wohl zu unterscheiden.
19. Derselben Predigten: a. Am antlaztag nach dem fuezwascben. 1498. b. Von der tugend gehorsam. c. von Sand Margaretha. 1496. d. von der hochen tugent diemutichait. c. Dy junkfrawschaft geleicht den lilign. f. Von Sand Katharina. 1498. g. Von Sand Barbara. 1498. Papier-Handschrift in kl. 4. (Cod. 845.)
20. Predigten vom Leiden Christi. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert in kl. 4. (Cod. 859.)
21. Peter von Trebensee Predigten. - Confortamini in dno. disen wort spricht sand Paul etc. Am Ende: Daz puch hat geschriben Petrus von Trebense zu den zeitten Chapellan dacz Zelking. Finitus est liber iste anno domini MCCCLXXII. in die s. Willibaldi. Pergament-Handschrift in kl. 4. (Cod. 864.)
22. Brueder Berchtolds Predigten. Pergament-Handschrift. XIV. Jahrhundert in kl. 4. (Cod. 886.)
23. Teutsche Predigten. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. in kl. 4. von 249 Blättern. (Cod. 902.) Inc.: Venite filii audite me etc. Choemt her zu mir meinew chind und hört mich etc
24. Ascetica doctrina: Der mensch der zu geistleichen leben chombt der schol allzeit an seinen herczen haben warumb er dar sey chomen etc. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert in kl. 4. (Cod. 927.)
25. Sequere me, das ist von den grossen streitt und anligung S. Antonii Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert, kl. 4. (Cod. 927.)
26. Das ist ein Epistel Franc. Petrarch von grosser stetikeit einer seiner frawen Grisel geheisseu. In der vorhergehenden Handschrift.
27. Auslegung des passions Jesu Christi. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert, kl. 4. (Cod. 930.)
28. Colloquium. Geschichte des Leidens Christi mit Aussprüchen der Väter. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. kl. 4. (Cod. 943.)
29. Regel sant Augustini. Papier-Handschrift in kl. 4. vom Jahre 1613. (Cod. 954.)
30. Regel der Chlosterfrawen. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. kl. 4. (Cod. 955.)
31. Die Evangelien. Papier-Handschrift. XIV. Jahrhundert. kL 4. (Cod. 1031.)
32. Hye ist von dem jungsten tag und von den funfzehn zaichen. Papier-Handschrift. XIV. Jahrhundert auf 8 Blättern in kl. 4. (Cod. 1031.)
33. Von der peicht. Von erst ist zu merkchen das der sunder peichten sol ainem priester, der gewaldt uber in hab etc. Papier-Handschrift. XIV. Jahrhundert in kl. 4. (Cod. 1031.)
34. Evangelien von suntag Septuagesime angefangen. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert, kl. 4. (Cod. 1032.)
35. Hye hebt sich an ein puch von sand Pernhard und auch die sprüch von den vyer heiligen leren. Papier-Hand­schrift. XV. Jahrhundert. kl. 4. (Cod. 1032.)
36. Evangelien (von Weihnacht bis 1. Sonntag nach Ostern). Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. kl. 4. (Cod. 1033.)
37. Petri Damiani precationes. Dise nach geschribne drew gebette hat gemacht eyn erberdiger heiliger man der hat geheisen Petrus Damiani und der was eczllen ein Cardinal und wart ein guter eynsydil auf di rede das er gote dester baz gedinen mochte und sint es gar innige nucze gehette der sy mit vleizz und mit andacht uberliezet und daz erste get an dem vater. Pergament-Handschrift. XIV. Jahrhundert in 4. (Cod. 1036.)
38. S. Augustini precationes. Das ist sant Augustinus gebet des heiligen lerers zu der heiligen drivaltikeit un ist ein schones gebette wer es andechtichleichen merket und mit fleis. amen. (In der vorigen Handschrift.)
39. S. Anselmi precatio. Das ist sanc. Anselmus gepete von unser vrowen der leiben chuniginne. (In der vorigen Handschrift.)
40. S. Augustini precatio. Dis ist sant Augustinus gepete zu unser vrowen und zu sanc. Johen ewangelisten dem got seine muter emphalch an dem vronen creuz. In der vorigen Handschrift.
41. Matthaeus de Cracovia. Daz puech hest sich an von der Vernunft und gewissen eze nemen gsczleichnam. Daz maister Matheus gemacht hat durch vill nucz willn. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. 4. (Cod. 1036.)
42. Antiphonae per adventum. Deutsch. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. 4. (Cod. 1036.)
43. Psalm Miserere. Deutsch. Pergament-Handschrift. XIV. Jahrhundert. 4. (Cod. 1036.)
44. Das ist eyn gepete sanc Augustinus von unsers herren martir und ist eczwas lang. wann darinne unsers herren leben begriffen ist mit grosser andacht und darumb ist es in mancher underscheit geteilet. das ein iclich mensch die maynomge des gepetes dester pas vernemen mach. Pergament-Handschrift. XIV. Jahrhundert. 4. (Cod. 1036.)
45. Legend von Sand Gertrud. Dis zeichen tet sancte gertruwe an irine gotzhuse zu sletzstat daz ist kuntlich und werlich. Pergament-Handschrift. XIV. Jahrhundert. 3 Blätter. 4. (Cod. 1080.)
46. Maister Ekhards predigten. Pergament-Handschrift. XIV. Jahrhundert. 132 Blätter Text. 3 Blätter Index in kl. 8. (Cod. 1141.)
47. Heinrich (Langenstein) von Hessen Betrachtung über den tod. Am Ende: In dewtsch gemacht anno domini M.CCCC und darnach in dem XVI jar volpracht am Sand Erasmens tag. Papier-Handschrift in kl. 4. (Cod. 1079.)
48. Marter von sand Margareth, Barbara und Dorothea. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. kl. 4. (Cod. 1079.)
49. Von der diemutichait - von der gehorsam - von der volchomhait. Sand Bernharts leben. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. 8. (Cod. 1142.)
50. Sand Augustinus Regel. Papier-Handschrift. XV. Jahr­hundert. 8. (Cod. 1153.)
51. Sand Augustinus predig, die er getan hat den ainvaltigen und slechten Bruedern in der Wuechst der der merer tayl ungeweicht gewesen ift. Von der heiligen drivaltichait und von den tugenten die dy klosterlewt haben sullen. 27 Blätter. In der vorhergehenden Handschrift.
52. Das Leben sand Monica Muter unsers heiligen Vaters sand Augustinus das er geschriben hat seiner heiligen schwefter Cristine probstin im frawenchloster. 11 Blätter. (Cod. 1153.)
53. Das schreiben das sand Augs. geschrieben hat den klosterfrawen des klosters in dem sein h. Swester Pröbstinn gewesen ist und noch in ein andere, die sy wolten verkeren. 6 Blätter. (Cod. 1153.)
54. Ain underweysung einer Obristen ains frawnklosters die auch gern ir kloster in ein gute rechte Ordnung und observancz pringen wolt. 12 Bl. (Cod. 1153.)
55. Ein loblichs puechlein von der gemahelschaft so sich zwischen got und der sele macht gar nuczleich und fruchtperleichen zu lesen ist. (Cod. 1153.)
56. Auszug aus der Regel sand Augustins. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. kl. 8. (Cod. 1157.)
57. Nicolaus Dünkelspühel von der grossen pein der hell. (Cod. 1157.)
58. Hye hebt sich an die kunst des heilsamen sterbens die zu deutsch bracht hat her Thoman pfarrer zu hof. und anno Dni M.CCCCXXXXIIII. (Cod. 1157.)
59. Auslegung des Ave maria. (Cod. 1157.)
60. Von der lieb gots uber alle ding und wie ein mensch an den Veyrtagen gott den herrn sal lieb haben uber alle ding. (Cod. 1157.)
61. Von den zehen poten unsers lieben herrn. (Cod. 1157.)
62. Auslegung über den pater noster. (Cod. 1157.)
63. Das ist der gelauben Athanasy. (Cod. 1157.)
64. Die pruderschaft des rosencranzes. (Cod. 1157.)
65. Auszüge aus Niclas Dünkelspühel predigt de Annunciatione. (Cod. 1157.)
66. Aus der legend der heiligen frawn sand Anna hab ich das geschriben 1496. (Cod. 1157.)
67. Das andechtig zitglöglin zu vir und zwenzig stund abgeteilt. Pergament-Handschrift vom Jahre 1544 in kl. 8. (Cod. 1159). Gedruckt zu Basel in 8. 1497.
68. Gebethbuch. (Codd. 1222—25. u. 1227.)
69. Daz sind süben tagzeit von unser vrawn. Von got und von der muter sein. Ist dicz chlain churzlein etc. Pergament-Handschrift. XV. Jahrhundert in 18. (Cod. 1226.)
70. Hie hebent sich an süben tagczeit von der edelen hoch gelobten junchfvravn sand kathrein der Chunigin (Cod. 1226). Am Ende: Wer daz geschriben hat - dem helf sand Kathrei auz aller nat - Thomas so ist er genant - Und want in Osterlant.
71. Geschichten. Ein lerer spricht der mensch der unsers hern leichnam wirdichleich enphahet etc. Am Ende: Hie hat daz puch ein ende. Gott alle unser not wende. Der dicz puchelein geschriben hat. dez werd alzeit gut rat. hie und und auch dort. Behut in daz gotz wort. Wer dez de schreibers Namen. hie wil seczen zusamen. Der merk dicz drat. als hie geschriben stat. Er ist der anevanch. har in der mitten. dus. der auzganch.
72. Gesangbuch. Papier-Handschrift. XVI. Jahrhundert. 16. (Cod. 1228.)
73. Cronica des Stiftes Klofterneuburg 1322—1576. Papier-Handschrift. XVI. Jahrhundert. 16. (Cod. 1225.)
74. Ein regiment der jungen kinderen. Constantinus spricht so die frucht in die welt geporn wirt so fol die hebam dem kind greiffen an seinen mund etc. Papier-Handschrift von 10 Blättern vom Jahre 1478 in Folio. (Cod. 278). Gedruckt bei Bämler. 1474.
75. Auszug der Geschichte. Khund sy allen den die dicz puch sechent oder hoerent lefen Daz dicz puch ist auzgezogen von vil anderen pucheren und ist daran geschriben vil ding dy geschehen sind. Geht bis zum Jahre 1276. Papier-Handschrift. XIV. Jahrhundert. in Folio. (Cod. 331.)
76. Postilla. Cum appropinquasset etc. Als unser herr der almachtig got vor anigeng diser welt ym selber ain hailigew magt erwelt etc. Reicht bis zum Mittwoche nach Pfingsten. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. Folio. (Cod. 443.)
77. Hymnus: Lauda Syon und Ave praeclara. Deutsch. Papier-Handschrift vom Jahre 1418. Folio. (Cod. 533.)
78. Vision. An dem himelvartstage zu abend nach der metten czeit etc. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. Folio. (Cod. 552.)
79. Von den siben slaefern. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. Folio. (Cod. 585). Edirt durch Karajan. Heidelberg. 1839. in 8.
80. Von einem pischolf. Altdeutsches Gedicht in derselben Handschrift.
81. Medicinisch puch. Von des menschen allerley siechtum. Ipocras ein maister gut in Erzeney etc. Am Ende: Ellend und ich hat gesellet sich. Anno dni 1396 in crastino Matthaei Ap. et Ev. Papier-Handschrift in Folio. (Cod. 681)
82. Allerley hawsmittel. In der vorhergehenden Handschrift.
83. Hansen Tunkchl Cappellan zu Sirnink Chronik von Oesterreich. Papier-Handschrift vom Jahre 1429. Folio. (Cod. 690). Reicht bis zum Jahre 1398.
84. Von siechtumb der pawm. Wenn man sol erkennen aynem siechtum, der manigen pawmb anknmbt etc. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. Folio. (Cod. 690.)
85. Gesta Romanorum, Dorotheus ain römischer chayser der saczt auf ein recht etc. Papier-Handschrift. XV. Jahrhun­dert. Folio. (Cod. 690.)
86. Oesterreichische Chronica. Papier-Handschrift. 17. Jahrhundert. Folio. (Cod. 692.)
87. Johannis Rasch von Pöchlarn, Schulmaifter zu den Schotten in Wien, Chronica austriaca. Papier-Handschrift vom Jahre 1614. Folio. (Cod. 694.)
88. Der martrer puch. Bie gar wir sein zergenchleich - Doch an gutten sitten sich - Die lewte vercherent gar - In der welt die maiste schar etc. Biographien der Heiligen von St. Hilarius angefangen bis auf St. Sylvester (31. Decemb.). Papier-Handschrift. XIV. Jahrhundert. Folio. (Cod. 712) [1]. Eine Ergänzung des von Dr. Hahn edirten Passional's.
89. Nürnberger Geschlecbtspuch. Papier-Handschrift. XVII. Jahrhundert. Folio. (Cod. 721.)
90. Almanach. Papier-Handschrift vom Jahre 1477. Folio. (Cod. 747.)
91. Die schöne Melusina. Es spricht der gross nattur maister Aristoteles. Durch Turnig von Ruggeltingen von Bern im Uechtlande zu Ehren des Markgrafen Rudolf von Hochberg Herrn zu Röttlen und zu Süssenberg aus dem Französischen übersetzt. Am Ende: Anno domini 1467 in vigilia epiphanie per me Cunradum Beck. Papier-Handschrift in Folio. (Cod. 747.) Gedruckt zu Strassburg bei Knobloch. 1516.
92. Eine epistel Francisci Petrarche von grosser stettikait ainer frawen grissel gehaissen. Papier-Handschrift vom Jahre 1478. Folio. (Cod. 747.)
93. Loosbuch. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. Folio. (Cod. 747.)
94. Nuczliche leer wie sich zwey menschen in dem sacrament der heiligen ehe halten sullen. Inc.: Es ist nit gut dem menschen allain zu sin etc. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. Folio. (Cod. 747.)
95. Von den planeten. Item furbaz ist zu wissen, das die syben planeten iren löff und gang hinder sich hand etc. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. Folio. (Cod, 747.)
96. Hugo von Trimberg Renner. Papier-Handschrift vom Jahre 1414. Folio. (Cod. 750.)
97. Spottgedicht auf die österreichischen Regenten 1513 am Lager zu Wien angeschlagen:
O ir mueseligen regenten
Das euch der tewffel muess schentten
Ir feit gröblich wider sant Leopold
Merkcht der ewig got ist euch darumb nit holdt
Sand Leopold wird aufreckhen sein spies;
Es hat auch die gantz landtschaft daran ein verdries
Das ir also habt betratht
Und ain auflauf in dem land habt gemacht
Darumb werd ir von got leiden werden
Ain straf es sey dort oder hie auf erden
Wann es seyt grob laen czwar
Es seit kholbat und habt khain har
Darumb wir man euchs nit vertragen
Man muess euch nur gar zu tod erschlagen
Als zu Kholln ist geschehen
So wird man dan erst die warhait sehen.
Papier-Handschrift. XVI. Jahrhundert. 4. (Cod. 933.)

(Beschluss folgt.)

[1] Liegt sammt einem Glossar und historisch kritischen Anmerkungen druckfertig vor. [zurück]


Serapeum Jg.11, Heft 8 1850 S. 123-125

Die deutschen Handschriften der Stiftsbibliothek zu Klosterneuburg. (Beschluss.)

98. Des phaffen Werner Capellans zu Elmendorf mor. Gedicht: Oiner rede hat ich gedacht - die het ich gerne volinbracht. - Auf Veranlassung des Probsten von Heiligenstadt Dietrich zu Elmendorf verfasst. Pergament-Handschrift. XIV. Jahrhundert. 4. auf 10 zweispaltigen Blättern. (Cod. 1056.)
99. Beschreibung des h. landes von bruder burchart von dem berge zu Syon an den bruder burcharte der predigere ordin den lesemester der samenunge der huses zu meidebruck. Beginnt:
Wer frundes bete gerne tut - Daz dunket mich bie namen gut
Daz tete ich gerne konde ich iz wol - Vor war ich uch daz sagen sol
Daz ich darume gebetin bin - Er lichtit mir dez got den sin
So tun ich daz mit truwen - Ein rede sol ich der nven
Mit duczchen Worten kundin - Minen liben vreindin
Wie bruder burchart begebin - In der prediger lebin Gescribin hat von ubir mer - .Ane alle ztwiveliche wer
Dez heiligen landes gelegenheit - Mit scrift het her sie wol bereit
Gesant her vbir allen den - Die do wollen wol erspeen
Daz gesteltnisse - scribit her gewisse
Von milen zu milen - Nu macht gehe und ilen
Daz ich dez nicht gerumen mac - In habe nicht wile nach lengen tat
Ouch irret daz ich ez nicht vil kan - Ungerimt hebe ich an.
Pergament-Handschrift. XV. Jahrhundert auf 24 zweispaltigen Blättern in Folio. (Cod. 1056.)
100. Johann von Mandeville Wallfart zum heil. Grabe. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert in 4. (Cod. 1083.)
101. Hye hebent sich an prueder ulreichs (Minoriten - Mönch) sag von friawl die er gesagt hatt von allerlai wunderleichen dingen dye er hat gesehen in den lauden da er inn ist gewesen die hie seltsam sind. In nomine Dni. Amen. Nach Dictaten des Bruder Ulrich (+1300), von B. Wilhelm von Bologna, Mönch im Kloster St. Antonii zu Padua, 1330 lateinisch niedergeschrieben und von einem Laipfaffen Chuenrat töchel von Tegernsee zu Wien in das Deutsche übertragen. Am Ende: Explicit Johannes Levoch de newnburga chlaustrali Anno XXV In secunda ante festum Martini. Papier-Handschrift. XV. Jahrhun­dert. 4. (Cod. 1083.)
102. Hye hebt sich an ein puch von Jerusalem in der dewtsch und spricht also etc. Am Ende: Hye bat der antlaz und die gnad ein hent - Got uns maria magt zu hilffend - Got pehüt den schreiber sein end. Amen. Als Anhang: Hye hebt sich an ein gutte hübsche nucze ler. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. 4. (Cod. 1083.)
103. Dr. Johann Hartlieb Alexandreis. Papier-Handschrift. XV. Jahrhundert. 4. (Cod. 1056.)
104. Bekehrung des ungarischen Grafen Georius John Chrisofans im Fegefeuer des h. Patrizius. Beginnt: Mannigfeltigklichen und auch mit vil Syten weil und ee hat got unser lieber herr Jesus christus mit seinen heiligen etc. Papier-Handschrift vom Jahre 1473. 4. (Cod. 1056.) (Ob mit Dr. Hartliebs Brandanus identisch?)
105. Ein auslegung des pater noster. (Cod. 1056.)
106. Ein auslegung der mess. (Cod. 1056.)
107. Bruchstück einer Reise-beschreibung. (Cod. 1056.)
108. Vocabularius latino-germanicus. Papier-Handschriften XV. Jahrhundert. 4. (Cod. 1089. 1090. 1091.) in Folio (Cod. 726. 727. 728. 731. 278.)
109. Medicinisch Buch.: Die wisen, die hie bevor waren und die nu sint der alten nachvolgaere, die jehent alle gemeine etc. Pergament-Handschrift. XIV Jahrhundert. 4. (Cod. 1239.)
110. Bruder Philipps Marienleben: Maria mutter chuniginne Aller der welt loserinne etc. Am Ende:
Dicz puech ist geschrieben - Do von Cristes gepurd ist vertriben
Taufent und drew hundert jar - In dem acht und dreistkisten zwar
An sant Ulriches tag - nu horet waz ich sag
Ein (leerer Raum) hat es haissen schreiben - Der mues pey Got peleiben
Albrecht so ist er genant - Dez chunczmans schreiber wol bechant.
Pergament-Hdschrift in 16. (Cod. 1242.)
111. Hye hebt sich an das ampt (missa) von unser vrowen. Am Ende:
Amen spricht der schreiber - Got ringe im alle sein swer
Und allen schreibern - Gehuet got vor swern. Amen.
Pergament-Handschrift. XIV. Jahrhundert. in 16. (Cod. 1242.)
112. Von der tochter Syon. Pergament-Handschrift. XIII. Jahrhundert. 16. (Cod. 1244.)
113. Von sancto Alexio. (Cod. 1244.)
114. Von einem hohvertigen kunige wie der gedemutiget wart mit gotes gewalt von einem engel (Der König im Bade.) Cod. 1244
115. Kleinere Gedichte:
a. Die messe die ist wandels fri - Swie des phaffen leben si.
b. Daz got ist in des priesters hant - Daz wart einem man bekant.
c. Man sol doch die priester liden - Ob si die sunde halt nit vermiden.
d. Er wie Maria keinen sünder lat Der zu ir mit riwe gat.
e. Marie lert uns kusche leben - Ob wir ze himel wollen streben.
f. Swer Marien lob nu sprichet - keiner selden dem gebrichet.
g. Maria trostet hie auf erden - Daz si des himels erben werden.
h. Maria hutet ire kinde - Und one hute let sies ni vinden.
i. Wir sollen loben zu aller zit - Mariam die vil gnaden git.
k. Maria die tut Wunders vil - Des ist ir lop gar one zil.
l. Von eim sündigen schülere - Der bekeret sich Marien ze ere.
m. Marie sulle wir singen und sagen - Und an irm dinste niht verzagen.
n. Dicz ift ein gebet zu unser frawen.
o. Hye solt du lesen maniger lere. (Alles im Cod. 1244.)
116. Megenburg Buch der Natur. Papier-Handschrift. XIV. Jahrhundert. Folio. (Cod. 676.)
117. Der Sybillen weizzagung. Papier-Handschrift. XIV. Jahrhundert. Folio. (Cod. 715.)

Stift Klosterneuburg in Niederöstreich.
Chorherr Dr. H. J. Zeibig.


Letzte Änderung 26.08.2023

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